Fahrräder in die Schmuddelecke
12. Aug. 2024
Was wäre, wenn Autos so parken müssten wie Fahrräder?
In diesem Fall, so prognostiziert der Autor, würde es vermutlich zu einer Revolution oder zumindest
zu massiven Protesten kommen. Doch auch bei Fahrrädern deutet sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft an. Beim Parken wird einem einiges an Fahr- und Rangiergeschick abverlangt. Die Parkfläche ist beengt, und schnell wird das benachbarte Fahrzeug verschoben oder es kommt zu einer kleinen Kollision. Beulen? Egal: Hauptsache, das Fahrzeug wird noch irgendwie hineingezwängt, denn die nächste halbwegs sichere Abstellmöglichkeit ist oft weit entfernt. Gleichzeitig muss man das Schloss so anbringen, dass Diebe es nicht leicht haben, das Fahrrad zu stehlen.
Gute Stellplätze für Fahrräder sind rar
Doch Moment, warum sprechen wir von Fahrrädern? Die Parkplatzsuche ist doch vor allem ein leidiges Thema für Autofahrer. Wenn ein gut gelegener, kostenloser Stellplatz ergattert wird, wird das Auto oft lieber stehen gelassen, als dieses seltene Glück aufzugeben. Meiner Meinung nach wird das Fahrrad im öffentlichen Raum sehr stiefmütterlich behandelt, im Gegensatz zum Auto. Ganze Straßenzüge werden für den Pkw reserviert, oder es werden Parkhäuser in die Höhe oder Tiefe gebaut, damit diese Fahrzeuge den Großteil des Tages ungenutzt herumstehen können.
Bildquelle: Pixabay | NickPe
Fahrräder in die Schmuddelecke
Fahrradfahrer hingegen müssen sich oft damit abfinden, ihre Räder in irgendeiner schmuddeligen Ecke abzustellen, die theoretisch genug Platz für viele Fahrräder bietet. Doch praktisch bleibt jeder zweite Platz frei, weil niemand sein Rad so eng mit anderen verkeilen möchte.
Komfortable und abschließbare Fahrradstellplätze oder -garagen sucht man vielerorts vergeblich. Dabei haben E-Bikes je nach Ausstattung schon einen ähnlichen Wert wie ein Kleinwagen. Da es verständlich ist, dass E-Bikes mit massiven Schlössern gesichert werden, beanspruchen sie zusätzlich viel Platz – fast wie die dicken SUVs, die oft gleich zwei Parkplätze benötigen.
Quelle: Nordkurier.de | Autor Mirkor Hertrich