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09. Jan. 2024

Tipps für den Kauf eines gebrauchten Fahrrads: Worauf Sie achten sollten

Beim Erwerb oder Verkauf eines gebrauchten Fahrrads gibt es einige Fallstricke zu beachten. Hier finden Sie einen Ratgeber mit Tipps sowie eine Checkliste.

Gebrauchte Fahrräder sind oft deutlich günstiger als neue Modelle. Allerdings ist nicht immer sichergestellt, dass es sich tatsächlich um ein Schnäppchen handelt oder Mängel auf den ersten Blick erkennbar sind. Nach einer gründlichen Begutachtung des Fahrrads ist eine ausgiebige Probefahrt unerlässlich. Dennoch ist Vorsicht geboten: Bei besonders verlockenden Angeboten besteht möglicherweise der Verdacht, dass es sich um gestohlenes Gut handelt, da jährlich allein in Deutschland rund 30.000 Fahrräder entwendet werden.

Wo kann man ein gebrauchtes Fahrrad kaufen?

Gebrauchte Fahrräder können in München bei Fachhändlern, online oder privat erworben werden. Händler sind in der Regel etwas teurer, aber auch seriöser. Viele große Fahrradmärkte bieten mittlerweile Secondhand-Abteilungen an. Der Vorteil beim Händler liegt darin, dass die Räder vor dem Verkauf noch einmal von Fachleuten überprüft werden, fehlendes Zubehör kann direkt erworben werden, und eine kostenlose professionelle Beratung ist oft inklusive. Kleinanzeigen in Zeitungen, Fachzeitschriften oder im Internet bieten eine weitere Informationsquelle.

Wie erkennt man vertrauenswürdige Verkäufer?

Vor dem Kauf eines gebrauchten Fahrrads ist es ratsam, den Vorbesitzer und das Fahrrad selbst – wenn möglich – genau zu prüfen. Die Sauberkeit des Rads gibt Hinweise darauf, wie gut es gepflegt wurde. Ein vertrauenswürdiger Verkäufer spricht offen über etwaige Vorschäden und Mängel. Wichtige Informationen sind unter anderem das Alter des Rads, die gefahrenen Kilometer, durchgeführte Services, erneuerte Teile und die Aufbewahrung des Rads (im Freien oder wettergeschützt). Die Anzahl der Vorbesitzer und das Kaufdatum sollten ebenfalls erfragt werden, und eine Originalrechnung kann bei der Überprüfung hilfreich sein.

Checkliste vor dem Kauf eines gebrauchten Rads:

Beim Besichtigen des Rads sollten folgende Punkte beachtet werden, um den technischen Zustand besser beurteilen zu können:

•     Verlaufen Vorder- und Hinterrad in einer Linie?
•     Funktionieren die Bremsen einwandfrei?
•     Fühlt sich das Fahrrad sicher an?
•     Dreht sich das Tretlager ohne Reibungsverluste?
•     Lässt sich das Rad leicht schieben, oder gibt es Widerstand?
•     Gibt es Rost oder starke Kratzer?
•     Sind die Bremsbeläge noch ausreichend?
•     Zeigen Ritzel und Reifen Verschleiß?
•     Wie sieht der Rahmen aus, gibt es kleine Risse in den Schweißnähten?

Worauf Sie bei der Probefahrt achten sollten:

Während der Probefahrt sollten vor allem die Bremsen und die Schaltung gründlich getestet werden. Es sollte überprüft werden, ob alle Gänge sauber eingelegt werden können und nichts hakt. Auch die Federung, die Lichter vorne und hinten sowie die Verkehrssicherheit des Fahrrads sollten unter die Lupe genommen werden.

Gebrauchtes Kinderrad: Besondere Aspekte

Gebrauchte Kinderräder werden häufig angeboten, da sie schnell zu klein werden. Hier gibt es einige spezielle Überlegungen:

•     Zustand des Rads: Achten Sie besonders auf Kratzer und Rost, um Hinweise auf die Pflege zu erhalten.
•     Richtige Größe: Nehmen Sie Ihr Kind beim Kauf mit, um sicherzustellen, dass es bequem sitzt und das Rad angemessen nutzen kann.
•     Gute Beleuchtung: Überprüfen Sie die Beleuchtung sorgfältig, idealerweise mit einem Nabendynamo für eine konstante Energieversorgung.
•     Passende Gangschaltung: In der Regel reicht eine Dreigang-Nabenschaltung für Kinder aus.

Erkennung gestohlener Räder:

Es ist wichtig, den Verkäufer jederzeit kontaktieren zu können, um gestohlene Räder zu vermeiden. Viele gestohlene Fahrräder sind in der Inpol-Sachfahndungsdatei registriert, und die Polizei kann Rahmennummern überprüfen. Auch die Fahrrad-Codierung kann helfen, den rechtmäßigen Eigentümer zu ermitteln.

Worauf beim Kaufvertrag zu achten ist:

Auch bei einem gebrauchten Fahrrad ist ein schriftlicher Kaufvertrag ratsam, um spätere Komplikationen zu vermeiden. Folgende Punkte sollten beachtet werden:

•     Alle Originalunterlagen zum Fahrrad sollten ausgehändigt werden, einschließlich Kauf- oder Reparaturrechnungen.
•     Der Vertrag sollte die Rahmennummer, den Namen des Verkäufers und idealerweise dessen Ausweisnummer enthalten.
•     Eine ausführliche Beschreibung des Fahrrads im Vertrag kann helfen, spätere Mängel nachzuvollziehen.
•     Der Vertrag sollte einen Haftungsausschluss (Sachmängelhaftung) enthalten, besonders bei privaten Käufen und Verkäufen.

Durch diese sorgfältige Vorgehensweise können Sie den Kauf eines gebrauchten Fahrrads sicherer gestalten und potenzielle Probleme vermeiden.

Quelle: ADAC