Radschnellweg von München nach Starnberg gescheitert?
12. Apr. 2022
Warum das Projekt auf Widerstand stößt
Der Radschnellweg von München nach Starnberg sollte zur attraktiven Alternative für Autofahrer werden. Geplant waren bis zu vier Meter breite Fahrbahnen nur für Radler – ohne Ampeln oder sonstige Hindernisse. Doch das geförderte Millionenprojekt steht nun möglicherweise vor dem Aus, denn die Kritik der Gemeinden ist enorm groß.
Widerstand der Gemeinden: Radfahrer unerwünscht
Der Bürgermeister von Krailling ist alles andere als begeistert von der geplanten Radautobahn. Denn die Ortsmitte wurde erst kürzlich zum verkehrsberuhigtem Raum mit geänderter Vorfahrtsregelung und neuer Pflasterung umgebaut. Ein regelmäßiges “Durchbrettern” von Radlern wäre deshalb sehr störend.
Auch aus Gauting kommt Kritik. Gemeinderat Matthias Ilg hält das Projekt für zu aufwendig und übertrieben. Denn für die Gemeinde würden trotz Förderungen Kosten von mindestens 2,7 Millionen Euro entstehen. Auch die Streckenführung sei nicht ideal, da sie Autoparkplätze wegnehmen und über stark befahrene Straßen verlaufen würde.
Ein weiteres Argument gegen den Radschnellweg kommt von Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik. Er macht auf die Olympiastraße an der Garmischer Autobahn aufmerksam, die bereits eine Direktverbindung zwischen München und Starnberg sei.
Kein Radweg ohne Unterstützung der Kommunen
Starnbergs Landrat Stefan Frey von der CSU weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass das Projekt nur mit dem Einverständnis und der Unterstützung der Gemeinden umsetzbar sei. Doch diese haben weder genügend Geld noch sind sie gewillt, sich an den Kosten zu beteiligen. Eine Realisierung der Schnellstraße sei deshalb zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich.
Änderung der Wegführung für den Radschnellweg als Lösung?
Obwohl die Radroute von Experten festgelegt wurde, könnte es sinnvoll sein, sie nochmals zu ändern, um das Einverständnis der Kommunen zu erhalten. Doch dies wäre wohl auch nicht ganz leicht umzusetzen, denn die Fördermittel sind an bestimmte Bedingungen geknüpft, wie beispielsweise vordefinierte Breiten.
Der Mobilitätsausschuss des Kreistags wird sich demnächst mit der Angelegenheit befassen, um mögliche Lösungen zu diskutieren.