Radfahren im Winter
18. Jan. 2019
Auf dem Fahrrad durch den Winter – welche Ausrüstung und Wartung benötigt man für die kalte Jahreszeit?
Für Berufs- und Hobby-Radler birgt die kalte Jahreszeit viele Gefahren. Im Winter muss man mit nassem Schnee, Eis und Rollsplit rechnen. Wer auf 2 Rädern unterwegs ist, muss hier besonders vorsichtig sein, sonst kann ein Radausflug schnell in der Notaufnahme enden. Doch mit der richtigen Vorbereitung kann das vermieden werden.
Winterreifen auch fürs Fahrrad
Wie Autos, Motorräder oder Mopeds müssen auch Fahrräder regelmäßig gewartet werden, das gilt besonders im Winter. Zuallererst sollte man die Reifen überprüfen. Auf einer glatten und nassen Fahrbahn muss das Reifenprofil in einem Top-Zustand sein. Alte Reifen sollten sofort entsorgt werden, bei neuen Reifen ist es wichtig auf das Reifenprofil zu achten. Obwohl noch nicht Pflicht, ist es ratsam, spezielle Winterreifen für Fahrräder zu verwenden. Für professionelle Radler empfiehlt es sich, besondere Spikes anzubringen. Auch auf den Reifendruck sollte geachtet werden, dieser sollte deutlich niedriger sein als im Sommer.
Bremsen rechtzeitig wechseln
Der Bremsweg ist bei Schnee und Eis deutlich länger. Kälte und Frost machen vor allem Felgenbremsen zu schaffen. Deshalb gilt: Je dicker die Bremsbeläge umso besser. Bei Felgenbremsen kann man auf speziellen Markierungen an den Bremsbelegen sehen, wann diese gewechselt werden sollten. Bei hydraulischen Scheibenbremsen sollten die Bremsbeläge mindestens 1-1,5 mm dick sein.
Die richtige Wartung von Kette und Getriebe
Bei Temperaturen unter Null können bei Kette und Getriebe Probleme auftreten. Kälte und Frost setzen der Kette zu, und sie kann schneller rosten. Um das zu vermeiden gibt es spezielle “EPT”Anti-Frostketten. Auch das Verwenden von speziellen wasserabweisenden Kettenölen ist zu empfehlen, für den sparsamen Radler tut es auch ein Kettenschutz. Überhaupt ist das häufigere Schmieren der Kette notwendig, da im Winter das Öl in der Mechanik der Fahrrads zähflüssiger wird. Der richtige Umgang mit der Kette schont auch das empfindliche Getriebe.
Fahrradlicht – essentiell nicht nur bei Dunkelheit
Nicht nur bei Finsternis, auch an grauen und trüben Wintertagen können Fahrradfahrer ohne Licht leicht übersehen werden. Das Anbringen von Licht und Reflektoren kann dabei Leben retten. Man sollte auch auf die richtige Einstellung des Frontlichtes achten: Entgegenkommende Radfahrer und Autofahrer sollten nicht geblendet werden, und der Lichtkegel sollte sich ca 10 Meter vor dem Fahrrad befinden. Auch Kleidung mit Reflektorstreifen ist empfehlenswert.
Der Fahrstil
Ausschlaggebend für eine sichere Fahrt ist trotz aller Vorbereitungen der Fahrer selbst. Im Winter sollte man deshalb generell langsamer fahren und bei Glätte vor jeder Kurve leicht abbremsen. Wenn man den Sattel etwas niedriger einstellt, können im Notfall die Füße leichter den Boden erreichen und die Geschwindigkeit verringern. Kommt es dennoch zu einem Unfall ist dieser der Polizei zu melden.
Sonderfall E-Bikes – geringere Leistung bei Kälte
E-Bikes sollten im Winter generell vor Kälte geschützt werden. Besonders die Akkuleistung leidet unter den kalten Temperaturen. Deshalb sollte der Akku zu Hause gelagert und aufgeladen werden. Ein Akku-Cover aus Neopren schützt den Akku auch während der Fahrt. Dennoch ist die maximale Reichweite der E-Bikes im Winter geringer. Beim Fahren sollte man die Unterstützungsstufen geringer halten, um bei Glätte nicht ins Rutschen zu kommen.