Mieträder verstopfen Großstädte
02. Nov. 2017
Fahrradvermietung in Großstädten – Tausende Mieträder verstopfen die Straßen
Es wurde als die große Lösung angeprangert, als die Rettung vor Abgasen, Verkehrschaos und der Parkplatznot. Die Vermietung von Fahrrädern in Großstädten ist zwar tatsächlich eine Entlastung des Autoverkehrs und eine sinnvolle Ergänzung im Nahverkehr, doch gibt es eine Entwicklung, die der ganzen Sache auch zu einem negativen Beigeschmack verhilft.
7000 Mieträder auf einmal in Stadt gebracht
Dies war zuletzt mit den Fahrrädern in München über Nacht passiert. Die Vermieter von Rädern, die zumeist aus Asien kommen, überfluten Innenstädte mit ihren Produkten. Das passiert nicht schleichend, sondern auf einmal stehen dutzende Räder in der Stadt verteilt. Neben Amsterdam Madrid, Mailand, Valencia, London, Brüssel und Zürich, kamen nun auch die deutschen Städte Berlin, München und Frankfurt an die Reihe. Das Grundproblem ist, dass die Räder konzeptlos über die Städte verteilt werden und zwar auf Grünstreifen und Kreuzungen. Des Weiteren verstopfen die Leihräder Geh- und Radwege, da es nicht einmal annähernd so viele Fahrradparkplätze gibt, zum Leiden der Benutzer von diesen. Zusätzlich werden die Räder von den Vermietern nicht gewartet oder im Falle eines Totalschadens von der Straße geräumt. Ein rechtliches Verbot kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht aussprechen und das Einreden auf das Management der Verleihfirmen war ebenfalls nicht von Nutzen. Derzeit gibt es auch keine Handhabe gegen abgestellte Fahrräder in den Innenstädten, dies sollte sich aber so bald wie möglich ändern.
Verbraucherschutz warnt vor Datenraub
Ein weiteres Problem, dass die Überhäufung der Großstädte mit Räder mit sich bringt, ist der Umgang mit personenbezogenen Daten auf Seiten der Anbieter. Die Kunden werden mit supergünstigen Angeboten gelockt, die vielleicht für die Firmen nicht einmal gewinnbringend sind, doch die Daten, die die Nutzer bei Verwendung der Räder angeben müssen, können sehr viel wert sein. Derzeit zahlt ein Fahrradmieter um die 30 bis 80 Euro Kaution und kann dann für ca. einen Euro das Rad eine halbe Stunde benützen. Die Anmeldung für diesen Service erfolgt über eine App, wobei E-Mail Adresse, Name und Kreditkarteninformationen notwendig sind. Dank der Verwendung einer App können überdies auch Bewegungsprofile von den Kunden gemacht werden. Diese sind für verschiedenste Zwecke, insbesondere für zielgerichtete Werbung, sehr wertvoll.
Die Fahrradvermietung innerhalb von Großstädten ist eine geniale Idee, um Verkehr und Verschmutzung einzudämmen, doch für einen geregelten Ablauf müssen rechtliche Grundlagen vorgegeben werden. Und wo stellen Sie Ihr Fahrrad in München ab?